Perspektivwechsel
Einen Perspektivwechsel zu vollziehen ist das Wesen von Kunst. „Oldenburg ist doch schön, oder?“ Mit dieser Frage musste ich mich nach meinem Umzug nach Oldenburg immer dann auseinandersetzen, wenn im Gespräch deutlich wurde, dass ich noch nicht so lange in Oldenburg lebte. In mir warf sie jedoch eine andere Fragestellung auf: „Was ist schön und was prägt dieses Empfinden von Schönheit und Ästhetik?“
Ich erinnere mich noch gut an meine Fahrten ins Ruhrgebiet, zu der Zeit, in der ich in Darmstadt lebte. Kurz vor Köln gab es einen Ort mit 20 – 30 Hochspannungsmasten, dahinter eine Kulisse von Fabriken und Gewerbebetrieben. Immer wenn ich an dieser Stelle vorbeikam, dachte ich „Bald bist du zu Hause!“ Es war ein gutes Gefühl, ein schönes Gefühl.
Im tiefsten Ruhrgebiet aufgewachsen ist mein Sinn für Ästhetik geprägt von Fabriken, Schloten und Halden. Sie sind instinktiv in meinem Bewusstsein verankert und geben mir ein Gefühl von Heimat, von Bekanntem. Ist Heimat und Bekanntes schön? Die Zuordnung von bekannten Ansichten als schön ist ein nächster möglicher Schritt.
Richtung III, 120 x 80 cm, Digitaldruck
Grenzen I, 40 x 40 cm, Digitaldruck
Richtung V, 250 x 180 cm, Digitaldruck
Grenzen III, 40 x 40 cm, Digitaldruck
Reduktion VI, 120 x 80 cm, Digitaldruck
Richtung IV, cm, 200 x 120 Digitaldruck
Unterwelten
Die Idee zu dem Fotoprojekt „Unterwelten“ entstand, schon im Jahr 2008 eineinhalb Jahre nach meinem Umzug nach Oldenburg. Eine Suche nach den mir bekannten Ansichten. Mit der Gründung des Internetmagazins Oldenburger Lokalteil im Jahr 2010 fand ich eine Plattform, die mir ermöglichte mit der Umsetzung zu beginnen und am 16. April 2011 erschienen die ersten Unterwelten - „Der Bunker in der Wilhelmstraße“. In den „Unterwelten“ begebe ich mich an Orte und in Räume, die nicht offen zugänglich sind. All diese Örtlichkeiten haben eines gemeinsam, sie sind von tragender gesellschaftlicher Bedeutung und haben eine Funktion für die Menschen in dieser Stadt. Dazu gehören kulturelle Einrichtungen, wie Museen, Theater Kirchen und historische Gebäude ebenso wie Müllzerkleinerungsanlagen oder Autobahnunterführungen. Sie alle dienen den Menschen und sind unverzichtbar für ein funktionierendes Stadtgefüge. Dennoch sind sie nur teilweise zugänglich und sind oft aus unserem Bewusstsein ausgeschlossen. Ich begebe mich hinter die Kulissen, in Keller und Dachstühle und suche nach Geschichten abseits der bekannten Historien. Vor allem aber betrachte ich die bekannten Orte aus einer anderen Perspektive und unter der Fragestellung: „Gibt es eine Schönheit im Funktionalen?“
Küche im Offizierskasino Fliegerhorst
Digitalfotografie
Unter dem Autobahnring
Digitalfotografie
Bunker in der Wilhelmstraße
Digitalfotografie
Kloster Blankenburg
Digitalfotografie
Auf dem Speicher im Degodehaus
Digitalfotografie
Müllbunker Eidechsenstraße
Digitalfotografie
Breaking the Elements II
Die Arbeiten zu Breaking the Element I und II zeigen sowohl die Verwandlungen in Naturprozessen selbst als auch den Einfluss des Menschen darauf. Die Gefährdung der Landschaften, der Meere und damit die Gefährdung der Lebensgrundlage des Menschen selbst, sind ein zentrales Thema. Nahaufnahmen von Naturstrukturen wie Stein- und Holzmaserungen, Wasserbewegungen und andere Naturerscheinungen bilden die Grundlage meiner Fotografien. Mittels Inversion und gezieltem Entnehmen von Bildanteilen zerfallen die Aufnahmen in unterschiedlichste Strukturformen. Es entstehen neue Landschaften, Zusammenhänge und damit auch neue Einsichten.
Marching on
Digitaldruck auf Forex
Take a Seat
Installation mit Maurerband und Stuhl
Lost in Nature I
Digitaldruck auf Forex
Facing I
Digitaldruck auf Forex
Wheel of Time
Digitaldruck auf Forex
Lost in Nature II
Digitaldruck auf Forex
Aufweichung - Think Pink
Im Jahr 2008 begleitete ich Obdachlose sechs Wochen lang mit meiner Kamera. Die daraus entstandene Fotoausstellung „Berührungsangst“ wurde über die Jahre schon mehrmals in Oldenburg gezeigt.
Im Winter 2010 setzte ich Originalfotos der Ausstellung wochenlang der Witterung aus. Die aufgeweichten, ausgeblichenen Fotografien bilden die Grundlage für das Kunstprojekt „Aufweichung – Think Pink“. Auf Flohmärkten in Wühlkisten entdecktes und bearbeitetes Kinderspielzeug setze ich in den entstandenen Fotocollagen, Objekten und Installationen in einen neuen Zusammenhang. Die Bilder vom Mann- und Frau sein, wie sie in heutigen Kinderzimmern beheimatet sind, verbindet sich mit der Wirklichkeit obdachloser Menschen und deren Lebensumfeld. Fotografien und Spielfiguren bewegen sich zwischen Wunsch- und Traumwelten, dem Streben nach Glück und einer sich ständig verändernden Wirklichkeit.
Vorstadtidylle
Digitaldruck auf Backlit-Banner
Be a Man I
Installation aus Mauerband und Spielfiguren
Der Bürgermeister
Digitaldruck auf Papier
Aufweichung
Originalfotografien der Witterung ausgesetzt
Einladungskarte
Digitaldruck
Be a Man I und II
Installierte Digitaldrucke auf Backlit-Banner
Berührungsangst
Menschen, die außerhalb unserer gesellschaftlichen Norm stehen, lösen in uns zuerst einmal Unsicherheit und Angst aus. Sie werden nicht als Mensch und Individuum gesehen, sondern als Zugehörige einer Randgruppe. Die Zugehörigkeit zu dieser Gruppe wird oft als individuelles Versagen gedeutet. Die Veränderung der Werte und Normen in unserer Gesellschaft und die fast undurchschaubaren, globalen Wirtschafts-strukturen führen zu einer größer werdenden Schere zwischen arm und reich. So ist die Zahl der Zwangsräumungen von Wohnungen in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen und betrifft immer mehr Menschen. Das Projekt „Berührungsangst“ zeigt den Menschen, seine Gesichter, seine Emotionen und sein Leben am Rande der Gesellschaft. Es zeigt Abbilder von Menschen, die aus unterschiedlichsten Gründen den Anforderungen unserer Gesellschaft nicht – oder nicht mehr - entsprechen können
Hände
Digitalfotografie
Manu
Digitalfotografie
Vor dem Hauptbahnhof
Digitalfotografie
Mary and Joseph
Digitalfotografie
Der Bürgermeister
Digitalfotografie
Vor der Küche im Wohnungslosentreff
Digitalfotografie
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